In Kooperation mit der Beos AG und Swiss Life Asset Managers entsteht in Frankfurt Griesheim, auf einem 63.000 Quadratmeter großen Grundstück der „Frankfurt Westside“ das Rechenzentrum „FRA7“ von Co-Location-Anbieter Cyrusone. Es ist zugleich eines der größten Projekte zur Abwärmenutzung in Europa.
Außenansicht des Rechenzentrums „FRA6“ von Cyrusone
(Bild: Cyrusone)
Am vergangenen Donnerstag hat Cyrusone, Entwickler und Betreiber von Rechenzentren, den Grundstein für sein siebtes Rechenzentrum in Deutschland (FRA7) gelegt. Die Liegenschaft gehört zu einem 73 Hektar großen, gewerblich und industriell genutzten Revitalisierungsprojekt, das von der Beos AG und der Swiss Life Asset Managers Deutschland GmbH verwaltet wird: Frankfurt Westside.
Der Spatenstich ist damit der jüngste Meilenstein der Partnerschaft. Im September 2023 hat Cyrusone bereits angekündigt, dass das Unternehmen ausgewählt worden sei, ein 81-Megawatt-Rechenzentrumsprojekt zu entwickeln, das Nachhaltigkeit priorisiert. Die strategische Partnerschaft von Cyrusone mit der Beos AG und der Swiss Life Asset Managers Deutschland GmbH ist anschließend mit dem offiziellen „Übergabeprotokoll“ im April 2024 besiegelt worden. Die erste Phase mit 9 MW IT-Kapazität wird im zweiten Quartal 2026 bereitgestellt.
Cyrusone investiert über eine Milliarde Euro in die Entwicklung von FRA7. Das Projekt wird voraussichtlich über 500 Vollzeitarbeitsplätze schaffen, sowohl direkt als auch in der unmittelbaren Dienstleistungskette von Planung und Bau. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben bestrebt, wo immer möglich auf lokale Unternehmen zurückzugreifen und sein Team in Deutschland auszubauen. Dafür werden lokale Mitarbeiter gesucht, weitergebildet und auch Lehrstellen für Auszubildende angeboten.
Die angestrebten Umweltzertifikate
Carsten Schneider, General Manager Germany, bei Cyrusone, sagt dazu: „Deutschland ist derzeit ein entscheidender Wachstumsmarkt für Cyrusone in Europa. Wir investieren in erheblichem Umfang im Bundesland Hessen, und dieser Spatenstich unterstreicht unser Engagement hier und für die deutsche Wirtschaft im Allgemeinen. Wir freuen uns darauf, unsere geschätzte Partnerschaft mit der Beos AG fortzusetzen und unser gemeinsames Ziel, ein nachhaltiges Quartier durch unser Rechenzentrum zu ermöglichen.“
Da Nachhaltigkeit im Mittelpunkt des Projekts Frankfurt Westside steht, ist das Quartier bereits mit DGNB-Platin vorab zertifiziert. Dabei handelt es sich um eine Auszeichnung für nachhaltige Quartiere, die von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) vergeben wird. Dafür stehen Circular Economy, Klimaschutz und die Gesundheit des Menschen im Vordergrund. Die Auszeichnung erhalten Projekte mit einem Gesamterfüllungsgrad von mindestens 80 Prozent und einem Mindesterfüllungsgrad von 65 Prozent in allen fünf ergebnisrelevanten Themengebieten..
Das Rechenzentrum von Cyrusone ist wiederum so konzipiert, dass es mindestens die Breeam-Zertifizierung „Sehr gut“ erhält. (Breeam = Building Research Establishment Environmental Assessment Method, eine der ältesten und am weitesten verbreiteten Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen) .Zu den weiteren Best Practices gehören:
Der offizielle erste Spatenstich mit promineter Bereiligung: Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (4.v.r.): „Die Rechenzentren sind essenzielle Voraussetzung für die weitere Digitalisierung, für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, für die Verarbeitung von immer mehr Daten in immer kürzerer Zeit, und damit letztlich auch für die digitale Transformation.“
(Bild: Cyrusone)
Abwärmenutzung: Die Bereitstellung von Abwärme durch das FRA7-Rechenzentrum von Cyrusone ist ein zentraler energetischer Aspekt von Frankfurt Westside. Die Anlage kann bei voller Auslastung des Rechenzentrums durch innovative Methoden bis zu 40 Megawatt Abwärme in das Wärmenetz des Campus einspeisen.
Die Wärme der Server wird im Rechenzentrum aufgenommen und über Wärmetauscher an das von Beos bereitgestellte Nahwärmesystem angeschlossen. Dieses wiederum liefert die Wärme an die Gebäude auf dem Gelände. Je nach Wärmebedarf wird die Temperatur des Wassers über eine mit PV-Strom betriebene Wärmepumpe in jedem Gebäude erhöht. Auf diese Weise können die im Quartier ansässigen Unternehmen von der Nutzung eines „Abfallprodukts“ profitieren und so ihren CO2-Fußabdruck verringern.
Strom: In einem kompetitiven Markt haben sich Cyrusone und Beos für das gesamte Projekt eine umfassende Stromversorgung von 150 Megavoltampere bei 110 Kilovolt gesichert. Der Rechenzentrumsbetreiber beabsichtigt außerdem, in zahlreiche Baumaßnahmen zu investieren, um einen neuen redundanten Hochspannungsnetzanschluss und ein eigenes Umspannwerk für die Rechenzentren und den gesamten Campus zu schaffen.
Stand: 20.11.2020
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Eine spezielle Architektur soll eine höhere Effizienz bei der Stromverteilung ermöglichen, so dass jedes Gebäude des Quartiers die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen verbessern kann und sich an den erwarteten Energie-Effizienzzielen der deutschen Gesetzgebung orientiert. Das Design des Rechenzentrums umfasst zudem PV-Zellen auf dem Dach zur Stromerzeugung für die Bürobereiche und andere Nebenräume.
Über Frankfurt Westside
Der 73 Hektar große Industriepark Griesheim war bereits seit 1856 ein etablierter Industriestandort in zentraler, gut angebundener Lage Frankfurts direkt am nördlichen Mainufer. Der Grundstein für die heutige Nutzung als Chemiepark wurde damals mit der Gründung der 'Frankfurter Aktiengesellschaft für landwirtschaftlich chemische Fabrikate' gelegt.
Über 160 Jahre später befindet sich das Gelände in einem stetigen Umbruch: Mittlerweile haben sich vor allem kleine und mittelständische Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistung angesiedelt.
Im Januar 2020 hat eine gemeinsame Projektgesellschaft der Beos AG und Swiss Life Asset Managers mit dem Eigentümer Clariant Produkte (Deutschland) GmbH einen Erbbaurechtsvertrag über 575.000 Quadratmeter abgeschlossen. Ziel ist die schrittweise Umwandlung des ehemaligen Chemiestandortes in einen gemischt genutzten Gewerbe- und Industriecampus.
Zu diesem Zweck wurde im Jahr 2022 ein weiterer Erbbaurechtsvertrag für eines der beiden verbleibenden Grundstücke abgeschlossen. Die beiden Erbbaurechtsverträge laufen erst im Jahr 2118 aus und umfassen zusammen rund 73 Hektar, eine Fläche, die nahezu das gesamte Gelände ausmacht und etwa 102 Fußballfeldern entspricht. Im August 2023 wurden zwei Baugrundstücke im westlichen/nordwestlichen Teil des Campus an den amerikanischen Rechenzentrumsbetreiber Cyrusone verkauft
Biodiversität & Gemeinschaft: Cyrusone und die Beos AG haben gemeinsam das Gelände von Altlasten aus der Chemieproduktion und von Kampfmitteln befreien lassen. So wird dem Industriepark neues Leben eingehaucht.
Das Projekt als Ganzes soll die effiziente Nutzung der bestehenden Strukturen und den schonenden Umgang mit Ressourcen fördern und Freiräume für Biodiversität, Freizeit und Erholung schaffen. Die von Cyrusone geplanten Initiativen zur Förderung der biologischen Vielfalt haben deshalb Priorität: Die ökologische Landschaftsgestaltung soll die Artenvielfalt erhöhen und Lebensräume für wild lebende Tiere schaffen.
Es werden 5.500 Quadratmeter Grünflächen angelegt und über 60 Bäume gepflanzt. Außerdem sollen mehr als 1.800 Quadratmeter der Gebäudewände und -dächer begrünt werden, was nicht nur einen ästhetisch ansprechenden Anblick für die ansässige Bevölkerung schaffe, sondern auch die Luftqualität durch die Filterung von Schadstoffen, die Verringerung von Lärm und die Unterstützung der Wärmeregulierung verbessere, so die Partner.
Die Finanzierung
Etwas früher in diesem Monat hat Cyrusone bekannt gegeben, dass das Unternehmen 9,7 Milliarden Dollar eingesammelt habe, um das Portfolio an Rechenzentren zu erweitern. Die Finanzierung umfasst eine Lagerkreditfazilität in Höhe von 7,9 Milliarden Dollar und eine revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 1,8 Milliarden Dollar.
Die Lagerkreditfazilität wird für Entwicklungsprojekte in den Vereinigten Staaten verwendet, während die andere Fazilität als Betriebskapital dienen soll. Beide Erhöhungen sind an die Nachhaltigkeit gekoppelt, wobei die Preisanpassung an die Reduzierung von Treibhausgasemissionen gebunden ist.
Insgesamt verfügt das Unternehmen über 55 Rechenzentren in den USA und Europa. Jüngstes Baby des Co-Location-Betreibers ist allerdings „Intelliscale“, eine Software, die 2023 auf den Markt gekommen ist und eine KI-fokussierte Rechenzentrumsanwendung darstellt.